Aus der Region für Dietlikon
Drei Unihockeyanerinnen – zwei aus Jonschwil, eine aus Zuzwil – spielen beim NLA-Frauenteam des UHC Dietlikon. Morgen stehen sie im Cupfinal gegen Floorball Riders Dürnten Bubikon Rüti. Die Partie wird über Livestream übertragen.
Obwohl sie keinezehn Kilometer auseinander wohnen, haben alle drei Spielerinnen andere Gründe, dass sie beim UHC Dietlikon in der NLA spielen. Die Jüngste, Andrea Gämperli, suchte eine Gelegenheit, in der höchsten Nachwuchsklasse spielen zu können. Unterdessen fand die 19-Jährige Aufnahme ins Fanionteam.
Dem Juniorenruf enteilen
Ursina Hollenstein, sie wird dieses Jahr im November 24 Jahre jung, machte den umgekehrten Weg. «Bei Winterthur war ich auch im ersten Team noch lange die Juniorin. Diesem Ruf wollte ich entgegenhalten und fand Aufnahme bei Dietlikon.» Evelyne Ackermann absolvierte sowohl in Winterthur als auch in Dietlikon einige Probetrainings und entschied sich schliesslich für den jetzigen Verein. «Es war damals ein Bauchentscheid», sagt die Zuzwilerin.
Ich wollte im ersten Team nicht ewig die Juniorin sein Ursina Hollenstein, Verteidigerin UHC Dietlikon
Keine Knipserinnen
Die drei Spielerinnen aus der Region sind also alle ohne gegenseitige Absprachen beim selben Verein gelandet und stehen morgen im Berner Wankdorf gemeinsam im Cupfinal im Einsatz. Ursina Hollenstein – «ich behalte gerne von hinten die Übersicht» – in der Abwehr, ihre beiden Kolleginnen als Stürmerinnen (Center). Evelyne Ackermann und Andrea Gämperli sind jedoch keine Knipserinnen. Vielmehr erklärt beispielsweise Evelyne Ackermann, dass sie für einen gelungenen Aufbau sorgen will und einen guten letzten Pass spielen kann. «Alle drei sind wir keine Knipser. Davon gibt es im Team genug.» Auch Andrea Gämperli beansprucht dieselben Attribute wie ihre Sturmpartnerin, fügt aber hinzu, dass ihre Position dann einfacher zu spielen sei, wenn man wie sie, zu den grösseren Spielerinnen gehört.
Sie kennen den Ablauf
Morgen ist mit dem Cupfinal im Berner Wankdorf ein grosser Tag. Ursina Hollenstein und Evelyne Ackermann standen bereits 2012 in einem solchen Endspiel und wissen bereits, wie der Ablauf
sein wird und was auf sie zukommt. Vor drei Jahren waren sie jedenfalls um einiges aufgeregter als jetzt, die Vorfreude auf des Spiel bleibt aber gleichwohl riesig. Erstmals an einem Cupfinal steht Andrea Gämperli und sie wird ihre Erfahrungen zuerst noch machen müssen. Dass die drei jungen Frauen mit ihrem Team gegen den Tabellenletzten Dürnten-Rüti aus dem Zürcher Oberland anzutreten haben, sehen alle nicht nur als Vorteil. «Es gilt vor allem, den Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen oder gar ihn zu unterschätzen. Mit einer derartigen Einstellung ins Spiel zu steigen, könnte sich jedenfalls fatal auswirken», sagt Ursina Hollenstein. Grundsätzlich sind sich die drei Spielerinnen aber bewusst, dass ihrem Team die Favoritenrolle zusteht und eine Niederlage eine riesige Überraschung wäre.
Wir alle drei sind keine Knipser. Solche hat es in unsere, Team aber genug. Evelyne Ackermann, Stürmerin UHC Dietlikon
Niederlage im Spitzenkampf
Eine Niederlage kassierten die Zürcherinnen erst gerade am vergangenen Wochenende im Spitzenkampf gegen die Churer Piranhas (mit der Niederuzwilerin Kathrin Zwinggi). Der UHC Dietlikon verlor deswegen zwar die Tabellenführung und ist neu «nur» noch Zweiter. Für den Heimvorteil in den Playoffs sei das allerdings kein Nachteil mehr, sagt Andrea Gämperli: «Der Meistertitel wird nach einem Finalspiel auf neutralem Boden vergeben.»
Meisterschaftsfinal wird in einem einzigen Spiel ausgetragen. Andrea Gämperli, Stürmerin UHC Dietlikon
Beide Titel gewinnen
Die drei Spielerinnen suchen etwas verzweifelt nach einer Antwort auf die Frage, welchen Titelsie sich wünschten, wenn sie nur einen gewinnen könnten. Cupsieg oder Meistertitel? Doch dann zeigt sich Evelyne Ackermann kämpferisch und meint: «Wir betreiben beim UHC Dietlikon einen grossen Aufwand zugunsten des Erfolgs, verfügen über einen guten Teamgeist und ein ausgeglichenes, grosses Kader. Deshalb ist es klar, dass wir uns beide Titel zum Ziel setzen.» Als Zuschauerinnen dabei Die Hoffnung der drei Spielerinnen ist gross, dass sie nach dem Cupspiel Grund zum Feiern haben. Aber sie wollen die Cup-Atmosphäre im Berner Wankdorf auch noch als Zuschauerinnen miterleben. Am Abend spielen nämlich die Männer das Finalspiel. «Dieses Spiel sehen wir uns an, wenn wir bis dann bereits wieder umgekleidet sind.»