Juniorinnen C mit zwei Siegen in extremis
Zweimal siegten die C-Juniorinnen aus Dietlikon gegen die ärgste Konkurrenz aus Rümlang und Bassersdorf und festigten damit ihre Tabellenspitze.
Am Samstag spielten die Juniorinnen C des UHC Dietlikon ihredrittletzte Doppelrunde der Saison. Die Gegnerinnen waren mit den Hot Chilis aus Rümlang und dem UHC Bassersdorf Nürensdorf, die seit kurzem fusionierten Nachbargemeinden und grössten Konkurrentinnen um den Gruppensieg. Mit zwei Erfolgen hätte der UHCD die beiden letzten Runden der regulären Meisterschaft ein bisschen entspannter angehen können. Blau-Gelb konnte zwar praktisch vollständig, doch mit vielen von der Grippe geschwächten oder noch rekonvaleszenten Spielerinnen antreten. Die Motivation war vorhanden und das Ziel klar. Der Tabellenvorsprung sollte erhöht werden.
Im ersten Spiel wurde Dietlikon gleich zu Beginn kalt geduscht. Die Hot Chilis, welche zuletzt leicht schwächelten und nicht mehr der grosse Konkurrent sind wie in der Vorsaison, gingen bald einmal 2:0 in Führung. Ganz verdient, denn die Dietlikerinnen liessen sie einfach gewähren. Der Gegner kam oft unbedrängt und gefährlich zum Abschluss. Daher brauchte es schon früh ein Timeout. Irgendwie wollte es auch daraufhin noch nicht so ganz klappen. Der UHC Dietlikon konnte den Rückstand zwar immer wieder verkürzen, aber zur Pause hiess es immer noch 3:4 für die Hot Chilis. In der zweiten Halbzeit zeigte Blau-Gelb dann ein komplett anderes Gesicht. Mit umgestellten Linien gelang es, aggressiver aufzutreten und mehr Druck aufzubauen. Trotzdem dauerte es lange bis der Ausgleich zum 4:4 erzielt werden konnte. Und der Siegtreffer zum 5:4 gelang nur gerade zwei Minuten vor Schluss. Es war am Ende ein hart erarbeiteter Sieg. Und das Spiel hätte auch nicht unverdient zu Gunsten der Hot Chilis ausgehen können.
Die zahlreichen Zuschauer aus Dietlikon hofften, dass das Team seine Lektion gelernt hatte und das zweite Spiel gegen den ersten Verfolger konzentrierter angehen würde. Genauso war es. In der zweiten Spielminute konnte der UHCD den ersten Treffer erzielen. Wer nun glaubte, dass dies den Spielerinnen Sicherheit geben würde, sah sich getäuscht. Blau-Gelb schien zunehmend nervöser und unsicherer zu werden. So gelang den immer stärker aufspielenden Bassersdorferinnen in der 12. Minute der Ausgleich. Ein individueller und umso unnötiger Fehler in der Verteidigung war der Auslöser. Und es kam noch schlimmer. Mit dem 1:2 in der 16. Minute erkämpfte sich der Gegner die Pausenführung. Für die zweite Halbzeit war Blau-Gelb wieder gefordert. Wie in der ersten Halbzeit gelang ihnen schon nach zwei Minuten das erste Tor – das Spiel war also wieder ausgeglichen. Vier Minuten später folgte gar der Führungstreffer und Dietlikon lag wieder in Front. Bassersdorf reagierte prompt und erzielte im direkten Gegenangriff den Ausgleich. Aus Dietliker Sicht erneut ein unglückliches Tor, denn der Ball kullerte via Pfosten und Torhüterin ganz langsam über die Linie. 20 Sekunden später noch ein Tor und Bassersdorf legte gleich nach. Der UHC Dietlikon lag plötzlich wieder im Rückstand. Doch sie liessen sich dadurch nicht unterkriegen und erzielte mit einem schönen Sololauf umgehend wieder den Ausgleich. Spätestens jetzt war das Spiel lanciert und wie. Vier Tore innert drei Minuten führten zum neuen Spielstand von 4:4.
Danach wurde es nur gerade auf der Resultattafel etwas ruhiger. Auf dem Spielfeld und auf den Zuschauerrängen stieg der Puls ins Unermessliche. Die Dietliker Torhüterin musste mit zwei Big Saves den erneuten Rückstand verhindern. Auf der anderen Seite traf Blau-Gelb nur die Latte. So dauerte es dann sieben Minuten bis zum nächsten Treffer. Doch nachdem eine Bassersdorferin auf der Strafbank Platz nehmen musste, durfte der UHC Dietlikon zwei Minuten in Überzahl antreten. Sie suchten nun ungestüm den Ausgleich und schossen aus allen Rohren. Doch zu mehr als drei Treffern an die Torumrandung reichte es nicht. Auch nicht in doppelter Überzahl, nachdem die Torhüterin einer weiteren Angreiferin Platz machte. Es fehlte die Coolness und Geduld, in dieser Situation den Ball so lange laufen zu lassen, bis eine Spielerin zum sicheren Abschluss kommen konnte. So hiess es drei Minuten vor Schluss immer noch 4:5 für den UHC Bassersdorf Nürensdorf. Wie schon in der Partie zuvor versuchten die Trainer von Blau-Gelb mit einem Timeout Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen. Sie ermahnten ihr Team zur Ruhe. Dies schien zu wirken, denn nur zwei Sekunden nach dem Wiederanpfiff zappelte der Ball im gegnerischen Netz. 5:5. Jetzt war wieder alles offen, jedoch nicht lange. Weitere 24 Sekunden später landete der Ball gleich ein weiteres Mal im gegnerischen Tor. Unglücklich für Bassersdorf, denn der Ball prallte vom Fuss einer Angreiferin unhaltbar für die Torhüterin ins Tor. Als die Schiedsrichterin wenig später einen Stockschlag an der angreifenden Dietlikerin mit einem Penalty ahndete, welcher souverän zum 7:5 verwandelt wurde, schienen die Gegnerinnen vollends geknickt. Bei ihnen ging in den letzten beiden Minuten gar nichts mehr. Sie haderten zu sehr mit den Schiedsrichterentscheiden. Am Ende benötigte es von ihren Betreuern einiges gutes Zureden, dass sie doch noch zum Handshake mit den siegreichen Dietlikerinnen antraten.
Aus Dietliker Sicht war es ein erfolgreiches Wochenende: zwei Siege und die Tabellenführung auf vier Punkte ausgebaut. Dabei darf aber nicht vergessen gehen, dass beide Spiele auch hätten verloren gehen können. Beide Siege waren am Ende etwas glücklich, wenn man den Spielverlauf betrachtet. Es muss die Erkenntnis mit in die nächste Runde genommen werden, dass es höchste Konzentration und Höchstleistung von der ersten bis zur letzten Sekunde braucht. Dafür darf die Mannschaft auch stolz sein, ein richtiges Winnerteam zu sein. Denn dazu braucht es genau solche Siege wie am Samstag.